Der Nachthimmel, lesbar gemacht — auch in der Stadt.

StadtKosmos zeigt, wie praktische Astronomie im urbanen Alltag funktioniert: Sternbilder sicher erkennen, Planeten gezielt finden, Lichtverschmutzung ausgleichen — mit klaren Checklisten, Mini-Beobachtungen und Werkzeugen, die wirklich zählen.

✉︎ [email protected] ☎︎ +49 30 83592074 📍 Oranienstr. 24, Berlin
Leitfaden

Von der Straßenlaterne zur Sternkarte in 15 Minuten.

Dieser kompakte Ablauf reduziert Störungen, priorisiert helle Ziele und sichert rasche Erfolge. Er funktioniert auf Dächern, Balkonen, Innenhöfen und an Flussufern.

00–03 Min — Standort wählen: windgeschützt, Blick nach Süden oder Westen, Schattenzone zur nächsten Lampe.
03–07 Min — Augenakklimatisation: kein Handylicht. Rotes Licht nur gedimmt.
07–10 Min — Asterismen checken: Großer Wagen, Sommerdreieck, Cassiopeia.
10–12 Min — Planetenfenster: helle Punkte ohne Funkeln, leicht zu verfolgen.
12–15 Min — Mini-Beobachtung: Mondkrater am Terminator, Jupiter-Monde, helle offene Haufen.
Kontrast killt alles
Überstrahlung vermeiden: Schattenkante suchen, Gesicht seitlich zum Licht.
Fenster statt Uhrzeit
Beobachtungen in 20-Minuten-Fenstern planen: Ziel hoch, Luft ruhiger.
Notieren
Kurzprotokolle erhöhen Trefferquote und Lernkurve.
Lichtverschmutzung

Ihr persönlicher Stadtlicht-Index (SLI).

Der SLI bewertet Beobachtungsfenster nach Blendung, Luftruhe und Zielhöhe. So priorisieren Sie verlässliche Ziele — selbst unter der Lichtglocke der Metropole.

Interpretation

SLI 80–100: Mond, Jupiter, Saturn, helle Haufen.
SLI 50–80: helle Nebel und Galaxienrand.
<50: Fokus auf Mondterminator und Doppelsterne.

Beobachtungsfenster

Kalender & Highlights des Monats

Konzentrieren Sie sich auf Zeitfenster mit dem höchsten Kontrast. Unser Slider zeigt drei sichere Urban-Ziele der kommenden Wochen.

Erde bei Nacht mit Städteleuchten

Mond am Terminator

42% Phase, tiefer Schatten – Kraterrelief maximal. Beste Zeit: 60–90 Minuten nach Sonnenuntergang, Südblick, Balkon reicht.

Andromedagalaxie

Andromeda mit Fernglas

Groß, hell, leicht zu finden: zwei Sternsprünge ab Cassiopeia. Parkbank, 7x50 Fernglas, 15 Minuten Dunkeladaption.

Plejaden

Plejaden: funkelnder Haufen

Ideal über Lichtglocken, auch aus Innenhöfen sichtbar. Perfekt für erste Sternsprünge und Skizzieren.

Wissen

Stadtastronomie: Praxis statt Frust.

Wir bündeln bewährte Methoden für Großstadt-Himmel: helle Asterismen zur Orientierung, robuste Suchpfade zu Planeten, sowie Strategien gegen Blendung und Dunst.

Ausrichtung ohne Kompass

Urbane Landmarken nutzen: Antennen, Hochhäuser, Brücken. Polaris über Nordfassaden, Südmaxima der Planeten entlang der Dachkante.

Kontrast gewinnen

Schattenkorridore, Abschirmung mit Kapuze oder Mappe, Blickwinkel seitlich zur Lichtquelle, dunkle Kleidung.

Stabile Luft finden

Möglichst weit weg von Abluftschächten, Gleisen, schnell befahrenen Straßen. Flussufer bringen oft ruhigere Luftschichten.

Fernglas 7x50

Weites Feld, gute Lichtstärke, handlich auf dem Balkon. Stativadapter empfohlen.

Reiseteleskop 80/400

Kompakt und kontraststark. Mond und Planeten zeigen klare Details trotz Stadtluft.

DIY-Blendkappe

Aus schwarzer Pappe: Sichtfenster 8–10 cm. Schirmt Streulicht effektiv ab.

Mikroabenteuer

Drei Routen für 30-Minuten-Himmel.

Kurz raus, klar sehen: kleine Wege mit großem Effekt. Jede Route hat Startpunkt, Zielhöhe und Ersatzplan.

  • Uferblick — Brücke → Bank mit Südsicht → Mondterminator.
  • Dachkante — Treppenhaus → Ostkante → Jupiter-Pfad.
  • Innenhof — Schattenachse → Cassiopeia → Andromeda.
Lichtverschmutzung Karte Beispiel
Methodik

Das 3x3-Protokoll: Ziel, Kontrast, Notiz.

Neun kurze Felder genügen: Datum, Standort, Fensterzeit; Ziel, Helligkeit, Stabilität; Skizze, Aha-Moment, nächste Aktion. Das steigert die Trefferquote und die Freude.

Download als PDF

Demnächst hier. Bis dahin: Schreiben Sie frei mit — jede Zeile hilft.